De Lumina singt seit 15 Jahren neue
geistliche Lieder im Seniorenheim
(Artikel, den Alexander Bayer für das
"Musica e vita Magazin" von uns erbat.)
In einer Geschichte von Rolf Krenzer las ich vor
vielen Jahren, dass junge Menschen
im Altenheim Lieder sangen und welche Freude sie damit
verschenkten. Diese Idee fand
ich so faszinierend, dass ich sofort Kontakt zu unserem Monheimer
Seniorenheim aufnahm.
Das war 1991. Die
damalige Leiterin, eine Klosterfrau, war total begeistert,
bat uns aber auch gleich, nicht nur auf den Stationen zu singen,
sondern zuvor noch
zusätzlich den Sonntagsgottesdienst in der schönen Kapelle im
Haus mit unseren
neuen geistliche Liedern zu umrahmen.
Natürlich wollten wir die Senioren auch
beschenken.
Wir setzten uns zusammen und bastelten 60 Strohsterne, da der
Termin
auf den Advent gelegt wurde. Allein das gemeinsame Basteln machte
endlos viel Spaß.
Doch welche Freude bereitete uns erst das Singen für diese doch
oft so einsamen
Menschen. Ihre strahlenden, dankbaren Augen, ihre lieben Worte,
ihre Freude
über unser kleines Geschenk berühren uns jedes Jahr neu.
Dieses Jahr waren wir zum 15. Mal im
Seniorenheim.
Da wir seit geraumer Zeit nun immer am Jahresanfang singen,
fragen die
Bewohner jedes Jahr im Advent nach, wann wir denn endlich kommen.
Sie warten auf uns und unsere rhythmische Musik.
Manchmal gibt es auch recht lustige Momente,
wenn z.B. eine Zuhörerin in ihrem
eigenen Rhythmus vor Begeisterung mitklatscht und mitsingt und
immer wieder
ganz laut sagt, dass sie, als sie jung war, genau dieses schöne
Lied auch immer
so gerne gesungen hat und wir wissen, dass es dieses neue
geistliche Lied ja noch gar
nicht so lange gibt oder,
wenn die Leute vom 4. Stock herunterkommen und uns mitteilen,
dass wir sie da oben ja nicht vergessen sollen.
Recht nett ist auch, wenn die sehr rüstige
Heimsprecherin mit ihren 88 Jahren
in ihrem Stockwerk von Tür zu Tür geht und auch wirklich alle
zusammentrommelt,
damit ja niemand unser Singen und Dasein verpasst.
Doch im nächsten Moment sitzt genau diese Frau
da und weint,
weil sie sich von der Melodie, von dem Text, vielleicht auch von
uns
Menschen berühren lässt und sie berührt unser Herz und unsere
Seele und lässt
uns immer wieder auf´s Neue Gottes Gegenwart in jedem einzelnen
unserer Zuhörer spüren.
Jonathan, unser 12jähriger Djembe-Spieler, meinte zu unserem Einsatz im Seniorenheim:
Das war wirklich schön. Die alten Leute
waren so nett und haben sich echt gefreut.
Manche waren sogar so gerührt, dass sie geweint haben. Ich
konnte mich in die alten
Menschen richtig einfühlen und habe Mitleid empfunden. Ich habe
mir zum ersten Mal
Gedanken darüber gemacht, was mit mir einmal später sein wird,
wenn ich älter bin.
Aber am meisten habe ich mich gefreut, dass wir diesen Menschen
mit unseren Liedern
Hoffnung geschenkt haben und ihnen eine Abwechslung in den Alltag
gebracht haben.
Bernadette, unsere 18jährige Sängerin stellte fest:
An den strahlenden Gesichtern der alten
Leute kann man erkennen,
wie sehr ihnen unsere Musik gefällt und wie sie sich freuen,
wenn wir kommen.
Oft sind diese Leute sehr allein. Für sie ist es wirklich jedes
Mal etwas Besonderes,
wenn wir junge Menschen sie unterhalten und ihnen eine Rose
schenken. Es macht aber
auch mir sehr viel Freude, alte, kranke Menschen durch unsere
Musik glücklich zu machen.