Engele Andrea und Christkindle Gisela haben vom Himmel aus einfach wieder
fast alles von De Lumina mitbekommen:

"Nun ist wieder mal gekommen, die besondere Stunde
und wir grüßen euch alle in froher Runde.
Da ihr nach dem Adventskonzert endlich seid a richtiger Chor,
nimmt euch des Christkind wie immer ganz persönlich vor.
Ich habe dort oben vernommen,
dass eure Chorleiterin ist in die Jahre gekommen.
Ihr Gedächtnis leidet und machmal das Ohr.
Da kommt es schon manchmal bei Lydia vor,
dass sie beim Walken sind bei der Liane angekommen
und dia Lydia ist vor Schreck auf einmal ganz benommen,
denn sie bemerkt, dass ihre Mitläuferin Margit ist fort.
Lydia vermutet sie schon im dunklen Wald oder an einem andern schlimmen Ort.
Doch dia Liane spricht beruhigend auf sie ein:
Die Margit hat sich schon längst verabschiedet und ist gegangen heim.
Nur hat das dia Lydia wegen der schlechten Ohren gar nicht vernommen
oder ist das vielleicht vom Ratschen mit der Rita und Christine gekommen?!

Aber eure Lydia hat in letzter Zeit noch ganz andere Dinge angestellt.
Vorgestern in Berg wäre sie fast wegen Freiheitsberaubung belangt worden, hat man mir erzählt.
Hat sie nicht ihre eigene Tochter gesperrt ins Auto rein,
sie wollte halt ganz schnell beim Teetrinken im Pfarrheim drin sein.
Auf einmal kam per Handy bei der Sonja ein SOS-Anruf an:
"Ich steck fest im Auto - könnt mich mal einer befreien dann?"
Die Lydia rannte ganz schnell zum Auto raus,
befreite ihr Kind (17) und brachte sie ins Haus.

Aber sonst hat die Lydia alles im Griff,
davon kann einer nach dem letzten Anruf ein Liedchen singen und zwar euer Pfiff!

Doch auch andere Chormitglieder sind manchmal etwas verwirrt,
wenn ihnen von zu vielem Rechnen der Kopf ganz arg schwirrt.
So wollte die Rita ein paar Zahlen in den Taschenrechner tippen,
doch dieser ging und ging nicht, sie war fast am Ausflippen.
Endlich, nach einiger Zeit, bekam sie dann die Erleuchtung schon
und sie bemerkte, dass sie die Rechnung tippte ins Telefon.

Auch die Waltraud hat manchmal mit der Orientierung ein Problem.
Die Fahrt zu Gisela´s Frühstück nach Gundelsheim ist ihr immer sehr unangenehm.
So hat sie nach vielen Jahren und Stunden,
noch niemals das 1. Mal zu Gisela´s Haus hingefunden.
Jedes Mal musste sie nach einer Irrfahrt umkehren,
damit sie konnte die Gisela mit ihrem Besuch dann beehren.

Doch Waltraud, du bist nicht allein mit deiner Orientierungslosigkeit,
auch d´Anita hat damit Probleme in letzter Zeit.
So stand sie an einem Dienstag in Monheim vor verschlossenem Tor,
denn schließlich probte in Weilheim der De Lumina-Chor.

Neulich wollte dia Anita dann mit dem Auto wohin
und so saß sie schließlich in ihrem Mercedes drin.
Doch, oh Schreck,
plötzlich hat sie ihr Ziel vergessen! Es war einfach weg!
Irgendwann kam sie dann doch noch am richtigen Ort an
und ich fragte sie, ob sie mir diesen vielleicht nennen kann.
Doch da war sie ganz betreten da gesessen:
Ich hätt´s dir ja gern gesagt, doch ich hab ihn schon wieder vergessen.

Aber liebe Anita, mach dir nichts draus,
denn beim Monheimer Konzert trat bei euren Chor-Männern gleich eine
Massen-Amnesie auf:
So fiel dem gesamten Bass nicht mehr ein,
wann bei "Herr, ich vertrau auf dich" ihr Einsatz sollte sein.
Den hatten sie doch glatt alle verpennt,
so spielten die Instrumentalisten halt alleine - ganz dezent.

Aber auch ein jüngeres Chormitglied ist manchmal ganz konfus.
Es vergaß glatt den Tag, wann es zur Chorprobe muss.
So stand Michael am Dienstag vor leeren Reihen
und dachte verdutzt, wo all die anderen wohl seien.
Er hatte doch glatt total vergessen,
dass De Lumina am Montag war in der Kirche zur Generalprobe gesessen.
Wie mir nachträglich wurde noch zugetragen,
hatte Liane dasselbe Problem mit diesen beiden Tagen.
Denn auch sie traf am Dienstag zur Probe ein,
obwohl sie am Montag hätte hier sollen sein.

Angesichts all dieser Probleme fiel mir ein,
vielleicht solltet ihr statt der Assisi-Reise legen einen Wellnessurlaub ein.
Denn der Singstress tut euch anscheinend ziemlich plagen
und führt zu Verwirrtheitszuständen an so manchen Tagen.

Doch andere Chormitglieder werden in letzter Zeit eher flott.
Die geraten gleich in einen Tempo-Rausch und dadurch in Not.
Eigentlich ist eure Liane nicht als Ralley-Fahrerin bekannt,
doch in Zukunft wird sie nur noch die "schnelle Liane" genannt.
Fuhr sie nicht nach Neustadt mit fast 80 km/h rein -
eigentlich sollten auf dem Tacho nur 50 sein.
Nun musste sie an den Fiskus 50 Euro berappen.
Zum Glück haben´s ihr nicht genommen den Führerscheinlappen.

Auch eure Andrea befand sich gleich 2 x in Not,
denn dia verdient sich bei der Geli ihr täglich Brot.
So arbeitete sie nachts in der Buchbinderei ganz allein
und weil´s keiner bemerkt hat, sperrte sie dia Geli dort ein.
Zum Glück konnte dia Andrea mit´m Handy an Notruf senden
und dia Geli befreite sie um 10 Uhr mit eigenen Händen.

Auch wollte Andrea mal schnell aus ihrem Haus gehn,
denn sie hatte einen Singtermin in Zirgesheim um 10.
Beim Türzumachen klemmte sie ihren Schuhbändel ein
und kam zum Befreien nicht mehr in die Haustüre rein.
Einen Schlüssel hatte sie auch nicht zur Hand,
der befand sich im Haus drin an einem schönen Band.
Zum Glück war auch unsere Ingrid vor Ort.
Die besorgte den Schlüssel vom Robbi - sofort.
So wurde d´Andrea schnellstens befreit,
denn zum Losfahren war inzwischen höchste Zeit.

Ach, von einem muss ich ja auch noch berichten.
Das ist euer David. Von ihm wurde mir erzählt a Geschichten.
Auf dem Weg nach Büchenbach ist er bei der Anita mitg´fahrn,
doch die Mitfahrer über seine Anwesenheit gar nicht glücklich waren.
Ganz schnell fuhren sie in einen Waldweg rein,
5 De Lumina-Auto´s fuhren hinterdrein.
Ist es jemandem schlecht oder gibt´s sonstige Sorgen?
Soll ich euch schnell eine Speitüte borgen?
Anita´s Mitfahrer gingen fast wegen einer Gasvergiftung ein:
David isch vorm Einsteigen gestiegen in eine Hundescheiße rein.
Nach längerem Putzen und Saubermachen,
konnten dann auch die Insassen von Anita´s Auto wieder lachen.

Auch die Lena hatte mit ihrem Auto ein Problem.
Sie konnte im Winter beim Rückwärtsfahren gar nicht viel sehn.
Hinter sich sah sie einen Schneehaufen nur,
in den kann ich ja reinfahren - dachte sie ganz stur.
Was sie leider nicht gleich hat erkannt,
dass sie ein weißes Auto mit ihrem hat gerammt.
Der Besitzer war darüber gar net erfreut,
dass die Lena ihm die ganze Front hat verbeult.

Jetzt komm ich aber zum End mit meinen Geschichten,
über euch gäb´s ja noch ganze Bände zu berichten.
Ach ja, eins noch - ihr habt´s auch eine Eitle im Chor.
Die kam gleich mit Goldglitterspray zum Proben - stellt´s euch nur vor.
Die Lydia war´s. Die war an dem Tag auf ihre Tochter net gut zu sprechen,
denn die Bernadette verzieht ständig Lydia´s Haarspray - ohne zu blechen.
D´Lydia ist dann an Bernadette´s Tasche gegangen
und hat sich heimlich deren Haarspray gefangen.
Fröhlich sprühte sie damit ihre Haare ein
und hatte auf einmal ein goldenes Köpfelein.
In Zukunft langt sie nimmer in Bernadette´s Tasche rein,
lieber findet sie sich ohne Haarspray zur Chorprobe ein.

Auch die Rita packt manchmal die Eitelkeit,
wenn sie sich für den Friseur mal nimmt Zeit
und lässt ihre Haare schön frisieren,
dann will sie beim Walken lieber nichts riskieren.
Heut müsst ihr mal ohne mich walken gehn,
denn heut abend bei der Raiffeisenfeier möcht ich auch noch schön aussehn.

So, nun muss aber mit meinen Geschichten ein Ende sein,
sonst schlaft ihr mir zum Schluss noch ein.
Jetzt geb ich meinem Engel noch das Wort
und dann flieg mar ganz schnell wieder fort."

"Ich bin das Engelein
und hab schon fast einen Heiligenschein.
An eure Chorleiterin haben wir auch gedacht
und ihr ein kleines Geschenklein mitgebracht.
Ja, liebe Lydia, wir möcht´n dir alle einfach DANKE sagen,
für all deine Mühen und das viele Plagen.
Du schenkst uns so viel Zeit über das ganze Jahr
und lernst uns gutes Singen - wirklich wahr.
Deine Art tut uns unendlich gut
und du machst uns auch viel Mut.
Gottes Wort in Liedern an andere weiter zu schenken,
tust viel zu selten an dich selber denken.
Wir wünschen dir Gottes liebsten Segen
auf all deinen weiteren Lebenswegen.
Bleib weiterhin so eine nette Chorleiterin,
denn unsere Aufgabe schenkt dem Leben einen tiefen Sinn."